- PowerPC
- PowerPC[Abk. PPC oder MPC (Motorola PowerPC)] (PowerPC-Chip), Familie von RISC-Prozessoren, die seit Mitte der 1990er-Jahre u. a. im PowerMac von Apple eingesetzt werden. Die neueren Versionen (seit 1997) werden auch als »G3« bzw. »G4« bezeichnet.Die Spezifikationen des PowerPCs wurden Anfang der 1990er-Jahre von Apple, IBM und Motorola festgelegt, aufbauend auf den IBM-RS/6000-Prozessoren sowie auf RISC-Chips von Motorola. Bis 1998 fertigten IBM und Motorola jeweils voll kompatible PowerPC-Chips, beide Produktlinien wurden in Apple-Computern eingesetzt. Im Sommer 1998 kam es dann zur Trennung, als Motorola die Multiprocessing-Technologie AltiVec in seine neuen G4-Modelle integrierte, während IBM auf diese Technik verzichtete. Heute verwendet Apple den Motorola PowerPC in den Modellen PowerMac, PowerBook und iMac, während IBM-Prozessoren nur noch im iBook eingesetzt werden.Der erste PowerPC war im Frühjahr 1994 das Modell PowerPC 601, das im ersten PowerMac eingesetzt wurde und mit einer Taktfrequenz von 60 MHz auf den Markt kam. Der superskalar arbeitende Prozessor beherrschte Branch Prediction, rechnete intern und extern mit 64 bit und besaß integrierte Gleitkommaeinheit und Speicherverwaltung. Die zweite Generation PowerPCs kam mit dem 604 im Mai 1995 heraus (120 MHz), ab April 1996 gab es den PowerPC 603e. Die älteste heute noch verwendete PowerPC-Familie läuft unter dem Namen G3 (Generation drei). Dies sind im Wesentlichen die Varianten PowerPC 740 und 750, Letzterer unterscheidet sich vom 740 durch einen zusätzlichen Level-2-Cache (Prozessor-Cache). Die ersten G3-PowerMacs wurden im November 1997 mit 233 MHz verkauft. Ursprünglich sollte G3 eine größere Familie von Prozessoren mit sukzessive verbesserter Ausstattung werden. Wegen der Aufkündigung der Zusammenarbeit zwischen Motorola und IBM im Jahr 1998 wurde aber bereits im Juli 1998 der erste als G4 bezeichnete Prozessor eingeführt, der PowerPC 7400. Bis Ende 2001 wurden G4-Prozessoren im PowerMac, G3 dagegen im iMac und in den Apple-Notebooks eingesetzt, seitdem gibt es auch einen G4-iMac. Wie bei früheren PowerPCs auch gibt es eine Reihe von jeweils leicht verbesserten G4-Modellen, das (Anfang 2002) leistungsfähigste Modell ist der PowerPC 7450/7451 (»G4 Plus«). Eine etwas abgespeckte Variante mit geringerem Stromverbrauch für mobile Anwendungen ist der 7440/7441. Die Taktrate der Spitzenmodelle der PowerMac-G-4-Reihe beträgt 933 MHz, sie sind außerdem mit Doppelprozessoren ausgestattet und arbeiten mit einem zusätzlichen Prozessor-Cache, dem 2 MByte großen Level-3-Cache. Der Frontside-Bus aller G4-Prozessoren arbeitet mit 133 MHz, das Bus-Interface hat eine Breite von 64 bit. Die Leistungsaufnahme beträgt etwa 20 Watt. Die Strukturbreite der G4-Chips liegt bei 0,18 µm.Wenn man die Leistung der PowerMac-Prozessoren mit derjenigen von Intel-Prozessoren (Pentium) oder AMD-Prozessoren (K7) vergleicht, so spielt die Taktrate (die bei der Konkurrenz mehr als doppelt so hoch sein kann) nur eine sehr untergeordnete Rolle, weil sich die Prozessoren in ihrer Architektur stark voneinander unterscheiden.Der G4 wurde als »erster Supercomputer-Chip« für PCs angepriesen, da er über ein Gigaflops (FLOPS) erreichte und außerdem für den Multiprozessorbetrieb ausgelegt ist (Parallelrechner). So erreicht der Ende 2001 teuerste PowerMac 11,8 Gigaflops durch Verwendung von zwei parallel arbeitenden G4-Prozessoren. Allerdings muss man bedenken, dass die 1-Gigaflops-Grenze heute veraltet ist und aktuelle Supercomputer bereits 1 Teraflops übertreffen.Während alle bisherigen PowerPC-Chips 32-bit-Systeme waren, ist für die Zukunft ein 64-bit-Nachfolger geplant, der mit den ebenfalls noch nicht erhältlichen Modellen Itanium von Intel sowie den Hammer-Prozessoren (K8) von AMD konkurrieren wird. Es ist allerdings noch nicht klar, ob die Bezeichnung G5, die bereits seit einiger Zeit in Fachzeitschriften und Internetveröffentlichungen benutzt wird, für die 64-bit-Klasse aufgespart oder bereits für den nächsten Update des G4 verwendet wird.
Universal-Lexikon. 2012.